Tourismusschulen Am Wilden Kaiser

Menü

Gewinnen mit Erasmus+

Alle Erasmus+ - Teilnehmenden, die ihren Erasmus+ Aufenthalt zwischen 2. November 2022 und 27. Oktober 2023 absolvierten, waren eingeladen, ihre ganz persönliche Geschichte zu erzählen.

Die Aufgabe bestand darin, einen Beitrag zu verfassen – auch mit Bildern – von mind. 300 Wörtern und diesen mit dem Freundeskreis, der Familie, Bekannten und anderen Usern zu teilen. Die Story konnte in Form eines Tagebucheintrags, Blogbeitrages, Gedichtes etc. eingereicht werden, und es sollte erzählt werden, wie sehr diese Erfahrung im Ausland das Leben beeinflusst hat.

Die Fragen, die beantwortet werden sollten, waren: Was hat dich dazu bewogen, einen Erasmus+ Aufenthalt zu absolvieren? Wie hast du dich darauf vorbereitet? Welche Herausforderungen hast du aufgrund von eingeschränkter Mobilität meistern müssen? Worauf hast du dich gefreut? Was hast du gelernt? Was hast du vermisst? Welche Erfahrungen für deine Zukunft nimmst du mit?

annika1

Tagebucheintrag:
Liebes Tagebuch,
heute schreibe ich meinen letzten Elba-Tagebucheintrag, um für mich noch einmal alles Revue passieren zu lassen. 26. Juni 2023 bis 15. August 2023: „Die Zeit meines Lebens“. Aber jetzt von Anfang an.

Die Entscheidung, ein zweites Mal nach Elba zu gehen, fiel mir mehr oder weniger leicht, da der erste Aufenthalt dort eine unglaublich tolle Zeit war und ich jetzt die Chance hatte, dies nochmal erleben zu dürfen. Aber die Monate davor waren ein Auf und Ab der Gefühle. Habe ich wirklich den Mut, noch einmal auf Elba meine Zelte aufzuschlagen? Irgendwann entschied ich mich, mich meiner Angst zu stellen, wissend, sonst ganz wunderbare Momente zu verpassen.
Zum Glück kannte ich die Leute schon vom Vorjahr und wusste auch, wie die Arbeit abläuft, so blieb die Sorge um den arbeitstechnischen Tagesablauf aus und ich musste mich nicht mehr viel vorbereiten, denn ich kehrte wieder zurück in mein zweites Zuhause.
Vor allem wegen meiner Arbeitskolleg:innen, die mittlerweile schon zum engsten Freundeskreis zählen, wollte ich unbedingt wieder auf Elba arbeiten. Und wegen des Lebensgefühls, das ich dort verspürte.

Jana, eine meiner besten Freundinnen, und ich fuhren mit dem Auto auf die Insel Elba, was sich als eines der lustigsten Erlebnisse herausstellte. Die ganze Fahrt wurde gelacht, gesungen, bis unsere Stimmen verstummten, wir freuten uns immens wieder auf die bevorstehende Zeit. Und auch auf Elba schätzten wir es sehr, ein Auto zu haben, da wir so die Chance hatten, die ganze Insel zu erkunden mit all ihren Facetten. Ob in Capoliveri oder auf einem Fest mitten im Nirgendwo – alle Türen standen uns offen mit dem Auto.
Unser Zimmer, auch “ Zimmer tutto gas “ genannt, war wohl das lustigste Zimmer im ganzen Haus. Stundenlanges Tanzen zu Mamma Mia, bis die Beine müde waren, abendliche Gespräche am Balkon oder das Meeresrauschen am frühen Morgen waren nur einige der vielen Momente, die wir in der Zeit im Zimmer dort erlebten.

Jeden einzelnen Tag lief ich mit einem Lächeln auf den Lippen in die Arbeit und wurde als Sonnenschein dort bezeichnet, und ich schätze mich so glücklich, dort arbeiten zu dürfen, wo andere Urlaub machen. Obwohl, ehrlich gesagt, für mich war es auch eher Urlaub - mit ein bisschen Arbeit. Die Arbeit verging immer so schnell, und im Nu saßen wir erneut in der Bar mit unseren Arbeitskollegen und -kolleginnen, wo wir oft auch bis weit bis in die Nacht hinein sitzenblieben. Am besten waren aber die Freitagabende, an denen das Buffet für die Gäste stattfand. Nach der Arbeit saßen alle zusammen im Speisesaal, am Buffet, und ließen den Abend bei einem “Resteessen” ausklingen.

Es gab aber auch Momente, in denen ich einfach nur nach Hause wollte, in die Arme meiner Eltern. Meine Familie und Freunde vermisste ich riesig, und es fühlte sich so an, als würde ich daheim so vieles verpassen, obwohl ich doch auf Elba so viel mehr erlebte und ein zweites Zuhause fand. Mir zeigten die Menschen auf Elba immer wieder auf’s Neue, wie viel ich ihnen bedeutete.
Elba hat mir so viel mehr gezeigt als seine Sprache und seine Kultur. Auf Elba habe ich so viel Wichtiges FÜR MICH gelernt. Ich habe gelernt, mein Leben selbstständig zu leben, jeden Moment zu genießen und pures Leben zu verspüren.
Diese Erfahrung würde ich Millionen Mal wieder machen und für kein Geld der Welt eintauschen. Denn diese Erfahrung zählt wohl zu den besten meines bisherigen Lebens.
Der schwerste Moment war der Abschied. Ich fuhr mit Tränen nach Hause, denn ich wusste ja nicht, wann ich alle wiedersehen würde. Es fühlte sich an, als würde ein Teil von mir auf der Insel bleiben.

Ich bin so stolz, die Entscheidung getroffen zu haben, meine Praktika auf Elba zu absolvieren. Ich schätze mich so glücklich, denn ich habe so viel für die Zukunft gelernt. Megastolz bin ich natürlich auf meine erweiterten Italienischkenntnisse. Aber auch persönliche Dinge für die Zukunft wurden mir dadurch auf den Weg mitgegeben. Ich kann nicht oft genug sagen, wie dankbar ich bin, den Menschen gegenüber, die mich überhaupt auf die Idee gebracht haben, und den Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben. Und diese Erfahrung kann mir keiner nehmen.

Grazie di tutto, Elba – du fehlst mir!
Annika